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Zahnverlust: Folgen fürs Gesicht

Wie (schnell) fehlende Zähne unsere Gesichtsform verändern?

Die offensichtlichste Auswirkung fehlender Zähne ist die Ästhetik= oh, wie sehe ich jetzt bloß aus. Allerdings, so wie ich aussehe beeinflusst auch die Art, wie ich mich fühle. Die psychologischen (wie fühle ich mich) und sozialen (was denken jetzt die Anderen über mich) Folgen von Zahnverlust können ebenfalls dramatisch sein. Aber es geht nicht nur um unansehnliche Zahnlücken. Wenn ein Zahn verloren geht,  passiert etwas weniger Offensichtlicheres, was die Funktion, Gesundheit, Gesichtsästhetik – beeinträchtigen kann.

Kieferknochen ist wichtiger als Zähne?

Kaum zu glauben, aber am Anfang und am Ende geht es nicht so sehr um die Zähne, sondern um den Kieferknochen. Der Kieferknochen muss!!! stimuliert werden, um in Form und Dichte erhalten zu bleiben. Beim Knochen, der die Zähne umgibt und stützt (=Alveolarknochen), kommt die notwendige Stimulation von den Zähnen selbst. Zähne machen den ganzen Tag über Hunderte von Kontakten miteinander=Kauen. Diese kleinen Belastungen werden beim Kauen durch das parodontale Ligament (kleine Fasern, die den Zahn mit dem Knochen fest verbinden) übertragen und abgefedert. Dies hält den Knochen straff und zwingt ihn sich kontinuierlich (um)zubilden.

Die Knochenbreite nimmt im ersten Jahr nach Zahnverlust um 25 % ab

Wenn ein Zahn verloren geht, führt der Mangel an Kau-Stimulation zum Verlust des Alveolarknochens – seiner äußeren Breite, dann seiner Höhe und schließlich des Knochenvolumens. Die Knochenbreite nimmt im ersten Jahr nach Zahnverlust um 25 % ab und die Höhe in den nächsten Jahren um insgesamt 4 mm.

Kau- und Sprechfähigkeit nach Zahnverlust

Wenn der Knochen an Breite verliert, verliert er an Höhe, dann wieder an Breite und Höhe, und auch das Zahnfleischgewebe nimmt allmählich ab. Kau- und Sprechfähigkeit können beeinträchtigt sein. Je mehr Zähne verloren gehen, desto mehr Funktionen gehen verloren. Dies führt zu einigen besonders schwerwiegenden ästhetischen und funktionellen Problemen, insbesondere bei vollständig zahnlosen Menschen.

Gesichtskollaps nach Zahnverlust

Und es geht leider weiter. Nachdem der Alveolarknochen verloren gegangen ist, beginnt auch der Knochen darunter, der Basalknochen – der eigentliche Kieferknochen – zu resorbieren (zu schrumpfen). Der Abstand von der Nase zum Kinn nimmt ab und damit bricht das untere Drittel des Gesichts teilweise ein. Das Kinn dreht sich nach vorne und nach oben, und die Wangen, welche die Zahnunterstützung verloren haben, wirken hohl. Extremer Knochenschwund führt oft zu Kieferfrakturen, da Knochenvolumen immer mehr abnimmt.

Bisskollaps

Bisskollaps kann auftreten, wenn nur ein Teil der Backenzähne fehlt, welche die Höhe (vertikale Dimension) des Gesichts stützen. In diesem Fall fängt der Mensch vermehrt mit den Vordezähnen zu kauen. Die Vorderzähne dienen jedoch dem Abbeißen bzw. dem Zerteilen der Nahrung. Sie wurden nicht entwickelt, um die Gesichtshöhe zu unterstützen oder Nahrung zu kauen. Durch diese Kau-Belastung werden die Vorderzähne gequetscht oder nach vorne geschoben. Zahnlose Menschen wirken oft unglücklich, wenn ihr Mund ruht, weil auch ihre Lippen hängengeblieben sind. Ohne Unterstützung durch Zähne und Zahnfleisch brechen sie einfach ein. Ohne vorhandene Zähne breitet sich die Zunge in den Raum aus und das Gesicht bricht zusammen.

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